Grundsätzlich kann ein Arzt/Facharzt  oder Psychologe diese Frage am besten beantworten!

Wenn Sie glauben, dass Sie möglicherweise an einer Depression leiden, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Hausarzt. Dieser kann weitere Schritte einleiten.

Ob es bei Ihnen Hinweise auf eine mögliche Depression gibt, können Sie anhand dieses Selbsttests herausfinden:

http://www.buendnis-depression.de/depression/selbsttest.php

www.deutsche-depressionshilfe.de

 

Literatur zum Thema finden Sie unter   www.psychiatrieverlag.de  .

Neben sozialpsychiatrischer Fachliteratur finden Sie hier auch von und für Angehörige und 

Depressionserfahrene veröffentlichte Fachbücher sowie Bücher für Kinder und Jugendliche.

3 Hauptsymptome, die über einen längeren Zeitraum (mind. 2 Wochen) anhalten:

  • Verlust von Interesse und Freude an fast allen Dingen
  • gedrückte, depressive Verstimmung - Gefühl der Gefühllosigkeit -
  • Antriebsstörungen

Nebensymptome: Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, rasche Ermüdung, Essstörungen, gestörtes Selbstwertgefühl, körperliche Beschwerden,  Grübeln, erhöhte Reizbarkeit, Suizidgedanken -

Depression kann jeden treffen

  • Depression ist eine sehr häufige Erkrankung. In Deutschland sind ca. 4 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen.
  • Depression ist eine Krankheit wie Bluthochdruck oder Diabetes und KEIN persönliches Versagen oder Charakterschwäche!
  • Es kann jeder erkranken: junge und alte Menschen, Kinder, Männer und Frauen aus allen Berufen und sozialen Schichten.
  • Es gibt nicht die Ursache - neben Alltagsbelastungen können auch genetische Faktoren eine Rolle spielen -
  • Meist  entsteht die Erkrankung schleichend.
  • Häufig zeigt der Depressive körperliche Symptome (wie z.B.: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden) und die Depression ist zunächst nicht von einer körperlichen Erkrankung zu unterscheiden.
  • Je früher eine Depression erkannt wird, umso besser kann sie behandelt werden.
  • Fast immer ist eine Heilung möglich!
  • Wenn eine Depression ignoriert oder nicht erkannt wird, kann dies gefährliche Folgen für den Betroffenen haben. Dies führt fast immer zu unnötigem Leid und im schlimmsten Fall zur Selbsttötung.
  • Auch An- und Zugehörige sind mit betroffen.

Bitte unterschätzen Sie eine vermutliche Erkrankung nicht.
Wenden Sie sich bitte mit Ihren Gedanken vertrauensvoll an Ihren Hausarzt!

Depression hat viele Gesichter

  • Manchmal tritt eine Depression überraschend auf oder häufig auch nach einer besonderen Belastung, wie z.B. besonderer Arbeitsstress oder dem Tod eines Angehörigen oder Freundes. Auch ein freudiges Ereignis kann Auslöser sein.
  • Viele Menschen haben nur eine Phase der Depression, die nach einigen Wochen oder Monaten abklingt und nie wieder auftaucht. Meistens treten aber mehrere Phasen der Depression in bestimmten Abständen immer wieder auf.
  • Eine Depression verläuft nicht bei allen Menschen gleich.
  • Einige Betroffene leiden besonders an der gedrückten Stimmung und fühlen sich häufig tief traurig und allein. Andere empfinden den fehlenden Antrieb oder auch eine rastlose Unruhe als äußerst schwerwiegend. Auch Konzentrationsstörungen oder beklemmende Angst treten bei vielen Betroffenen auf. Ebenfalls auftreten kann eine Depression als eine Wochenbettdepression nach der Geburt eines Kindes.
  • Fast immer kommt es zu Schlafstörungen, gemindertem oder erhöhtem Appetit, zu geringerem Interesse an Sexualität und auch zu verschiedenen körperlichen Beschwerden oder Schmerzen.
  • All dies verstärkt die Depression und kann zum völligen Stillstand des Alltags führen.

 Wenn Sie vermuten, an einer Depression zu leiden,
scheuen Sie sich nicht,
sich an Ihren Hausarzt oder eine Beratungsstelle zu wenden.

Depression ist behandelbar

  • Dank der neuesten Forschung stehen hochwirksame Methoden zur Behandlung von Depression zur Verfügung. Ein Zusammenspiel aus medikamentöser Therapie und psychotherapeutischer Verfahren ermöglicht eine wirksame Behandlung der Depression.
  • Psychopharmakologische Medikamente, wie z.B. Antidepressiva, stellen das Gleichgewicht der Stoffwechselprozesse im Gehirn wieder her. Bei Depressiven ist häufig ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn zu beobachten. Dies hat zur Folge, dass negative Gedanken und Gefühle verstärkt werden und die positiven Eindrücke fast nicht mehr wahrgenommen werden können. Wie bei einem Blutdruckmedikament sorgen Antidepressiva dafür, dass das Gleichgewicht wieder hergestellt wird.
  • Diese Medikamente verändern NICHT die Persönlichkeit und machen auch NICHT abhängig.
  • Ein weiterer Therapieschritt ist die Psychotherapie. Ein Psychologischer Psychotherapeut begleitet Betroffene dabei, geeignete Strategien zur Bewältigung der eigenen Probleme zu finden. Wichtig ist bei einer Psychotherapie der Aufbau positiver Erfahrungen und Handlungen. Denn so kann die scheinbar immerwährende traurige Stimmung, Gedrücktheit und Antriebslosigkeit durchbrochen werden. Auch Rückfälle werden unwahrscheinlicher. Eine umfassende Behandlung setzt zusätzlich auch auf ergänzende therapeutische Angebote.
  • Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen und Psychoedukationsgruppen können eine wirksame Hilfe sein.
  • Ergänzende therapeutische Angebote zur Entspannung, Sport und Bewegung, kreative Angebote (Malen, Singen, Tanzen, Musik etc.), die Ergo- und Arbeitsstherapie  gehören ebenfalls zu einer umfassenden Behandlung der Depression.

Depression ist keine persönliche Charakterschwäche oder eine Einbildung,
die durch „Zusammenreißen“ wieder verschwindet.
Depression ist eine Krankheit, die meist sehr erfolgreich behandelt werden kann!

Lassen Sie sich bitte umfassend und vertrauensvoll beraten, und bestehen Sie darauf, dass man sich dabei  genügend Zeit  für sie lässt !